Liebe Freunde und Mitstreiter,
Das Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) hat über den Antrag von K+S über die Wiedereröffnung des Kali-Bergwerkes Siegfried-Giesen entschieden. Demnach kann sich K+S auf eine nahezu auflagenfreie Genehmigung freuen. Für uns stellt es sich so dar, dass damit sämtliche unserer Vorschläge, die einen Interessenausgleich zwischen Antragsteller und Anwohner ermöglicht hätten, zur Seite gewischt wurden. Damit, so unsere Überzeugung, wird das Worst-Case-Szenario Realität: Es wird zu einer massiven Zunahme einer Vielzahl unterschiedlichster Belastungen und Emissionen durch Lärm, Staub, Abgase, Sprengstoffrückstände etc. im nahen und weiteren Umkreis der Schacht- und Fabrikanlagen sowie der Neuhalde kommen. Somit lässt es sich auch kaum noch verhindern, dass die Anwohner eine spürbare Verschlechterung der Wohn- und Lebensqualität bis hin zu möglichen Gesundheitsgefährdungen werden hinnehmen müssen.
Ein eindrucksvolles Beispiel, was uns unter Anderem erwartet, ist auf Bildern der Alt-Halde aus dem Jahr 2017 zu sehen. Bisher konnten wir nur auf archivierte Bilder zurückgreifen, die die Verwehungen von der Kalihalde in Giesen dokumentieren. Am 19.07.2017 gegen 20:00 Uhr war dieses Schauspiel wieder einmal eindrucksvoll zu sehen. Nur bei besonderen Wetterlagen ist dies so deutlich sichtbar, aber die Verwehungen erfolgen kontinuierlich.
K+S argumentiert damit, das derartige Verwehungen durch die vorgesehene Abdeckung vermieden werden. Diese teilweise Abdeckung erfolgt aber erst etwa ab dem zehnten Betriebsjahr. Erst nach dem 40. Betriebsjahr ist die Halde dann vollständig abgedeckt. Weiterhin soll die neue Halde von Ost nach West errichtet werden, so dass die offene Flanke in Richtung Westen zeigt, der Hauptwindrichtung. Diese Verwehungen werden daher dann auch direkt über Giesen ziehen.
Wie es in etwa aussehen wird, sollte es wirklich zu der geplanten neuen Halde kommen, das zeigen zwei Fotomontagen, die auf Basis des aktuellen Planungsstandes erstellt wurden. Die erste Montage zeigt eine komplette unbegrünte Halde aus Sicht des Giesener Waldes. Rechts im Hintergrund die Alt-Halde, davor das geplante Werk mit seinen bis zu 70m hohen Aufbauten.
Die zweite Fotomontage wurde auf Basis eines von einem Baugerüst an der St. Andreas Kirche in Hasede aufgenommenen Fotos erstellt und zeigt eine bereits überwiegend begrünte Halde, wie sie ca um 2060 aussehen könnte:
Die Blickrichtung auf diesem zweiten Bild geht in Richtung Westen. Sehr schön zu sehen, das aufgrund der vornehmlich westlichen Windrichtung mögliche Verwehungen direkt über den Hauptort Giesen ziehen würden.